Wer viel wandert, sammelt Erfahrungen

Auf diesen Seiten möchte ich gerne meine Erfahrungen und Erkenntnisse mit anderen teilen - denn nicht alles muß man immer selbst erlernen, erfahren, erkennen.

Meine Ausrüstung - Leichtigkeit ist Trumpf
Wenn man alles, was man braucht, jeden Tag auf dem Rücken tragen muß, dann ist ein oberstes Ziel, das Gewicht so weit wie möglich zu reduzieren. Es gibt allerdings ein paar Dinge, auf die kann man unmöglich verzichten. Und ein paar Dinge, die gehören einfach dazu, auch wenn Sie nicht unbedingt notwendig sind.
Viele Fernwanderwege führen durch zahlreiche Klimazonen auf ihrer Wegstrecke oder bedingt durch die Höhenunterschiede. Von der Wüsten über das Gebirge bis in den (Regen)Wald hinein verlaufen die Wege, Bäche und Flüsse müssen ohne Brücken gequert werden, der Untergrund kann sandig oder felsig bis morastig sein wird und die Temperaturen zwischen + 45°C und -10°C liegen. Bei so großen Unterschieden ist Flexibilität angesagt. Dazu gehört mein seit Jahren praktiziertes Zwiebelprinzip - nicht eine dicke Jacke, sondern anpassbar an die gerade herrschende Situation mehrere Schichten.
Das Zwiebelprinzip realisiere ich auch oft auch bei meinem Schlafsack, der aus zwei Teilen besteht. Die hochwertige Daunenfüllung bietet auch bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ausreichenden Schutz, hält aber nicht zu warm, wenn die Nächte lau sind.

Notfallkommunikation
Weitwandern bedeutet in vielen Teilen der Erde, ausserhalb jeden Mobilfunk-Empfangs zu sein. In im Back Country oder in einsamen Tälern ist oft noch nicht einmal ein Notruf absetzbar. Seit einem einschneidenden Erlebnis auf dem Te Araroa wandert immer auch der Gedanke mit: Wie kann ich mich bemerkbar machen, wenn irgend etwas passiert? Deswegen habe ich mich entschlossen, für meine großen Reisen ein Gerät mitzunehmen, mit dem ich an jedem Punkt der Erde einen Notruf absetzen kann: Das Satelitten-Netzwerk Iridium macht es möglich - damit die Sorge vor einem Unfall ausserhalb des Mobilfunk-Empfangs nicht immer mitläuft. Auch sehr schön für die Daheimgebliebenen: man kann sehr exakt verfolgen, wo ich gerade bin. Sollte mir etwas passieren, ist auch das Auffinden leicht möglich.

Wandersoftware
Als Wandersoftware mit detaillierten Informationen zu Wasserstellen, Resupply-Stellen, Abholpunkte, Campgrounds und vielem mehr nutze ich Farout:
https://faroutguides.com/pacific-crest-trail-map/

Lebensmittel
Nicht überall und bei weitem nicht immer bekommt man auf dem Trail, was man benötigt. Daher legen nahezu alle Thruhiker Depots an. Dazu gehören leichte Fertig-Mahlzeiten, aber auch Kleidung oder Schuhe und andere Ausrüstung. Auf manchen Wegabschnitten gibt es nur sehr wenige Versorgungspunkte, wo man Essen und Ausrüstung nachkaufen kann

Auslandskrankenversicherung
Im Falle eines Unglücks kann die medizinische Versorgung im Ausland sehr schnell teuer werden. Die Versicherung fängt die Differenz zu den Kosten ab, die die deutsche Krankenversicherung abdeckt.

Wanderstöcke
Niemals würde ich eine solche Wanderung ohne meine Wanderstöcke machen wollen. Sie helfen einem, nicht zu stolpern, sie helfen den Knien beim Bergabgehen und entlasten den rucksacktragenden Rücken im Aufstieg. Sogar beim Heidelbeeren-Essen helfen Sie - nämlich dann, wenn man aus der Hocke nicht mehr hoch kommt und etwas zum sich Abstützen braucht :-)

Schuhwerk
Natürlich ist es Geschmacksache, mit welchen Schuhen man auf Tour geht. Und natürlich hängt die Schuhwahl auch von den Weggegebenheiten ab. Eine Pyrenäenquerung auf dem GR10 stellt andere Anforderungen wie ein Jakobsweg. Die meisten Fernwanderer schwören auf Schuhe, wie sie auch im Trailrunning eingesetzt werden: Gute Führung, gute Stabilität, aber so leicht wie möglich. Denn wenn man Tag für Tag 20-40 km weit wandert, zählt auch am Fuß jedes Gramm, das man weniger anheben muß. Für den Notfall, für das Queren von Bächen und als schnell mal anzuziehender Schuh abends am Zelt eignen sich dann leichte Trekkingsandalen als Zweitschuh. Eines sollte klar sein: bei mehreren Hundert oder gar Tausend Kilometern wird man mit einem Paar Schuhen nicht hinkommen. Der Verschleiß ist zu hoch.

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